Mit der Drehung des Kopfes löst sich nicht das Problem, sondern es ergeben sich Blickwinkel, aus denen sich die Lösung ergibt.


Systemisches Denken

Die systemische Theorie geht davon aus, dass sich Systeme aufeinander beziehen und nicht losgelöst voneinander existieren. Daher sind Erklärungsversuche für Probleme, die nach dem Prinzip Ursache/-Wirkung – also linear-kausal – verlaufen, systemisch betrachtet kaum hilfreich, da sie einander wechselseitig bedingen. Strukturen und Verhaltensweisen wiederholen sich und können sich dadurch erhalten.

Krisen entstehen, wenn bisherige Lösungsvarianten in Systemen nicht mehr greifen oder nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führen.

Dies kann sowohl Menschen als auch Systeme, Organisationen und Teams ins Wanken bringen. Der Gleichklang der aufeinander bezogenen und sich bedingenden Bewegungen wird gestört – ähnlich wie bei einem Mobile.

Innerhalb von Veränderungsprozessen wird in der systemischen Betrachtung davon ausgegangen, dass Menschen und Systeme bereits die Lösungen zur Bewältigung von Krisen und Konflikte in sich tragen. Die eigenen Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten sind blockiert, können jedoch wieder entfaltet oder auch erstmalig entdeckt werden.

Die systemische Beratung und Therapie, das systemische Coaching und die Supervision möchten Klienten und Kunden dazu befähigen, die inneren Ressourcen und die Selbstorganisation wieder zu aktivieren.

Perspektiven können durch verschiedene systemische Fragestellungen und Methoden ausgebaut und Blickwinkel erweitert oder reduziert werden. Neue Informationen und Sichtweisen können so hinzugewonnen, Festgefahrenes „verflüssigt“ und „Verflüssigtes“ stabilisiert werden. Aus einem solchen Prozess heraus wird es leichter, Entscheidungen zu einer Veränderung oder zu einem Bewahren der Ausgangssituation zu treffen.